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Boliviens FacettenREICHTUM

Nachdem wir uns nach drei Tagen extremer Wüstentour im Norden Chiles und nach bereits über 35.0000 gefahrenen Kilometern unseren ersten Platten auf dieser Reise eingefangen hatten, dachten wir: nun könnten die Straßen wirklich nicht mehr schlimmer werden.


Bis wir die Grenze zu Boliviens Süden überquerten.


Eine Woche lang fuhren wir zum Großteil off-road über endlos symmetrische Waschbretter mit einer maximalen Durchschnittsgeschwindigkeit von 10 Kilometern pro Stunde, komplett ohne Handynetz und bis auf wenige andere Menschenseelen die Lagunen-Route entlang und am Ende noch durch die größte Salzpfanne dieser Erde: die Salar de Uyuni.


Nur eine Woche nach unserem ersten platten Reifen hatten wir so auch schon unseren Zweiten. Diese Tatsache allein beschreibt wohl ausreichend, wie sehr wir uns freuten, als wir endlich wieder Asphalt unter den Rädern spürten.


Gleichzeitig beschreibt es aber auch, in was für entlegenen und naturbelassenen Gegenden wir uns bewegten. Durch unseren tapfer durchhaltenden Reisegefährten Mo genossen wir so einmalige Momente in absoluter Einsamkeit zwischen den absolut irrsten Naturformationen, die man sich nur vorstellen kann.


Interessant war es für uns aber tatsächlich auch, seit über 15 Jahren zum ersten Mal wieder mehrere Tage am Stück im absoluten ‚Off‘ unterwegs zu sein. Ohne Internet und - vielleicht zum ersten Mal seitdem wir uns überhaupt erinnern können – komplett ohne Kommunikation zur Außenwelt und mit minimalster Infrastruktur zu existieren. Dieses Erlebnis für sich war einmalig für uns. Wie wir das Ganze ohne unsere offline-Navigations-Apps gemeistert hätten, wäre eine andere Frage…


Und da man sich meistens das wünscht, das man nicht hat oder lange nicht hatte, freuten wir uns tatsächlich endlich auch einmal wieder auf eine Stadt (oder wohl eher auf eine ausgiebige Dusche). Uyuni und Potosí überzeugten uns durch staube Kargheit zwar noch nicht allzu sehr, aber die bolivianische Hauptstadt dafür umso mehr.


Sucres Gassen, Märkte, Gebäude, Hügel, Menschen, Farben … Eine Stadt wie Zucker.


Die uns nicht mehr loslassen wollte. Unser Aufenthalt veränderte sich innerhalb einer Woche von zucker- zu bittersüß: aufgrund verschiedenster Vorkommnisse – allein hierüber könnten wir wieder ein eigenes Buchkapitel verfassen, aber es lass Folgendes erwähnt sein: ein Mechaniker, zwei Straßenblockaden und dreimaliges Umdrehen würden hierin wohl die Hauptrollen spielen – gelang es uns erst beim vierten Versuch, Boliviens Hauptstadt über einen großen Umweg wieder zu verlassen.


Im Nordwesten Boliviens, kurz vor der Grenze zu Peru, erlebten wir danach aber noch einige absolute Highlights unserer Reise: eine abenteuerlustige Abfahrt mit dem Fahrrad fast 3000 Höhenmeter abwärts über die berüchtigte ‚Death Road‘ sowie einen atemlosen Aufstieg in der wunderschön wilden Cordillera Real zum Pico Austria auf 5350m hoch, ein paar aufregende Tage und Gondelfahrten in der höchstgelegensten Millionenstadt - La Paz - und am Ende sonnige Stunden am höchstgelegensten schiffbaren Gewässer auf dieser Welt – dem Titicacasee.


Trotzdem Bolivien laut BIP das ärmste Land Südamerikas ist, ist es doch reich an Vielem. Besonders aber an wundervoller und einmaliger Naturvielfalt.


Für uns bleibt: Was für ein facettenreiches Land, was für eine facettenreiche Zeit.



BILDERGALERIE UNTER PHOTOS // BOLIVIEN


BEWEGTE BILDER UNTER VIDEOS // BOLIVIEN




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